Grundsätzlich wissen Sie bereits, dass die Inflation die Marktwirtschaft und die Märkte vor erhebliche Probleme stellen kann. Unterschieden werden Maßnahmen zur Bekämpfung von Inflation in Folge von Überhitzung und Maßnahmen zur Bekämpfung des strukturellen Inflationsdrucks. Dieser Text beschäftigt sich mit Gegenmaßnahmen bei einer Nachfrage- bzw. einer Überhitzungsinflation.
Eine der Maßnahmen haben Sie bereits in den grundlegenden Texten zur Inflation kennengelernt, der gesetzliche Preisstopp oder besser gesagt das Verbot von Preiserhöhungen. Diese Maßnahme wird jedoch ausschließlich in Kriegszeiten oder Zeiten von Hyperinflation angewandt. Die Bekämpfung der Inflationsursache stellt eine enorm wichtige Möglichkeit dar, beispielsweise kann hier die antizyklische Fiskalpolitik genannt werden. Probleme kann vor allen die antizyklische Fiskalpolitik dann bereiten, genauso wie die Geldpolitik, wenn deren Werkzeuge und Instrumente eben nicht antizyklisch angewandt werden sondern prozyklisch. Diese Maßnahme verschärft die Inflationssituation immens, weitere Folgekosten müssen erwartet werden und es werden schwerwiegende Probleme aufkommen.
Wie Sie sehen gilt es bei der Inflationsbekämpfung die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu fällen um die Problematik nicht noch zu verstärken. Deshalb sind die zeitlichen Entscheidungen entscheidend um die Inflation einzudämmen. Die Instrumente der Geldpolitik und Fiskalpolitik müssen wohl dosiert und überlegt eingesetzt werden um die Inflation einzudämmen und nicht weiter zu verstärken.
Dass es viele Beobachter gibt, die einer Inflation kaum bis gar nichts negatives abgewinnen können, ist eine traurige Tatsache. Vor allem in südlichen Ländern wie Italien war in den siebziger Jahren des letztes Jahrhunderts es sogar vollkommen akzeptierte Politik, durch Inflation die Staatschulden zu drücken – genau das Gegenteil hat sich jedoch langfristig als richtig herausgestellt. Heute sehen die meisten Makroökonomen in Inflation eine schädliche Größe für die Makroökonomie – sofern sie einen gewissen Wert überschreitet. Als herrschende Meinung kann man unterstellen, dass eine Inflationsrate unter 2 Prozent nicht negativ sondern sogar positiv auf eine Volkswirtschaft wirken kann.
