Die empirische Konsumfunktion der Makroökonomie

Im vorangegangenen Artikel waren wir bereits auf die Konsumfunktion der Makroökonomie eingegangen. Auch darauf, dass es nach Keynes einen direkten Zusammenhang zwischen dem verfügbaren Einkommen (nach Abzug von Steuern und Abgaben also) und dem Konsum gibt.
Um festzustellen, ob Keynes fundamentales psychologisches Gesetz auch zutrifft, werden die beiden Variablen benötigt, die üblicherweise für die Überprüfung herangezogen werden – das reale verfügbare Einkommen der privaten Haushalte und der reale private Konsum sind dabei zu nennen. Der Staat wird dabei ausgeklammert, da er üblicherweise immer höhere Ausgaben als Einnahmen vorweist. Da der Staat außen vor gelassen wird, ist es auch nicht das BIP, welches hier als Einkommensgröße herangezogen wird, sondern das verfügbare Einkommen. Eine spezifische Gleichung, die das Konsumverhalten über mehrere Jahre beobachtet zeigt, dass sich die privaten Haushalte in ihrem Konsumverhalten nicht von Preisschwankungen beeinflussen lassen. Dies lässt auch auf ein konstantes Konsumverhalten schließen, selbst wenn bei der Preisumstellung von DM zu € immer der ausgegebene Wechselkurs benutzt worden wäre.

Nach einer Rechnung der angewandten Makroökonomik ergibt die durchschnittliche Konsumquote in Deutschland den Wert 0,83. Dies bedeutet, dass ein zusätzlicher Euro an verfügbarem Einkommen mit 83 Cent in den Konsum eingeht. Der bestehende Zusammenhang zwischen Einkommen und Konsum gilt weltweit und ist über die Zeit sehr konstant. Bei genauerer Beobachtung wird festgestellt, dass Einkommenssteigerungen mit Konsumsteigerungen einher gehen. Gelegentliche Abweichungen, indem die Konsumsteigerung die Einkommenssteigerung übersteigt, sind jedoch ebenfalls zu erwarten. Im großen Gesamtzusammenhang ist die Einkommenshypothese nach Keynes jedoch bestätigt. Schließlich handelt es sich hierbei um eine ökonomische Gesetzmäßigkeit und nicht um ein physikalisches oder naturwissenschaftliches Gesetz. Daher sind Regelausnahmen durchaus zulässig. Die Abweichungen können damit begründet werden, dass das Einkommen zwar die Grundvariable ist, jedoch nicht die einzige, die Auswirkungen auf den Konsum hat.

Wird der autonome Konsum nun genauer betrachtet, können dort auch negative Schätzwerte ermittelt werden. Jeder wird in der Regel auch ein positives Ergebnis erzielt. Beim autonomen Konsum der Makroökonomie handelt es sich um die notwendige Grundversorgung, die eigentlich immer gegeben ist. Denn jeder Mensch muss essen, eventuell Miete begleichen oder Abgaben für Strom, Wasser usw. leisten. Auch wenn praktisch kein Geld in Form von Einkommen vorhanden ist, trifft diese Aussage zu. Die Folge sind Entnahmen von Spareinlagen oder das Aufnehmen von Krediten. Ein Einkommen von 0 sollte jedoch in der BRD aufgrund von Unterstützung in Form von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe etc. nicht vorkommen. Der autonome Konsum ist dennoch eine theoretische Größe, die mit mehreren Faktoren positiv oder negativ beeinflusst werden kann. Der autonome Konsum reagiert sehr empfindlich auf Änderungen von wichtigen Faktoren und kann auch sehr schnell ins Negative rutschen.

Für Ihre Klausurvorbereitung merken Sie sich bitte, dass die Keynesianische Einkommenshypothese belegbar und empirisch plausibel ist. Zu den weiteren makroökonomischen Ausführungen zur Konsumfunktion und Sparfunktion verweisen wir auf unsere Online-Vorlesungen und Online-Audiobooks.

Kooperation und Zertifizierungen

Agentur für Arbeit
ZFU
TÜV
IHK
Aufstieg durch Bildung
Zusammen Zukunft gestalten

Partner und Auszeichnungen

FSGU AKADEMIE
TOP Institut
Wifa
Fernstudium Check
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Europäische Union