Wir haben uns schon in unseren Untersuchungen zur VWL ausführlich mit den Hintergründen der Inflation beschäftigt und festgestellt, dass diese nicht nur ein monetäres Phänomen ist. Die dauerhafte Inflation erfolgt durch eine ständige Aufblähung der Geldmenge, aber nicht nur ein laxes Verhalten der Zentralbank oder der Regierung eines Landes kann dafür verantwortlich sein.
Die wahren Ursachen einer Inflation können nämlich beispielsweise in strukturellen oder verteilungspolitischen Problemen liegen. Diese sind dann zwar keine unmittelbaren Auslöser für eine Inflation, jedoch können durch sie die geldpolitisch Verantwortlichen gezwungen sein, zwischen Inflation oder einem anderen Problem zu wählen. Ein solches anderes Problem kann etwa die Erhöhung der Arbeitslosigkeit sein.

Untersuchen wir daher die Anreize zur Inflationsproduktion etwas genauer und beginnen mit der sogenannten Seignioragefinanzierung, die besonders in Entwicklungs- und Transformationsländern relevant ist, da es sich um eine relativ einfache Möglichkeit handelt, um die Staatsausgaben zu finanzieren. Bisher war sie Grundlage eines jedes Hyperinflationsprozesses gewesen.

Grundsätzlich hat ein Staat drei verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung seiner Staatsausgaben:
1. Steuern erheben: der Steuersatz T steigt.
2. neue Kredite aufnehmen (Wertpapiere ausgeben: ΔB steigt)
3. Geld drucken: ΔM steigt

Wir können nun die nominalen Ausgaben und Einnahmen gegenüber stellen:
Pt * Gt + it * Bt-1 = Pt * Tt + ΔBt + ΔMt
t steht dabei für eine gewisse Periode.
Zudem versteht man unter
P = gesamtwirtschaftliches Preisniveau
B Kurswert der staatlichen Wertpapiere (Anzahl*WP-Kurs) = Nominaler Wert Staatsschulden
G Staatsausgaben
it * Bt-1 Zinsen auf Staatsschuld
Wie man erkennt, ergeben sich drei Finanzierungsarten, die wir auch schon angesprochen haben. Kommen wir nun zur Seigniorage. Diese ist ein bestimmter Betrag an Einkommen, den die Regierung aus der Geldproduktion erhält. Seigniorage ist damit der Realwert des Geldes, das neu gedruckt wird. Der Realgewinn für den Staat beträgt dann ΔM/P.

Seniorage ist damit der reale Wohlstandstransfer, den die Privaten in einer Volkswirtschaft erbringen müssen, um Geld im Umfang von ΔM von der Notenbank zu erhalten.

Eine ständige Ausweitung der Geldmenge (wenn sie über das Wachstum der Produktion hinausgeht) verursacht Inflation, was zum Wohlstandstransfer von privat zum Staat führt. Hier spricht man auch von der sogenannten „kalten Besteuerung“.
Die Vorteile für die Regierungen liegen auf der Hand: keine Steuerdiskussionen, keine Schuldenerhöhung und die Verringerung der Zinslast wird auch noch erreicht.

In der Makroökonomie nachweislich ist es jedoch so, dass eine Finanzierung über Seniorage langfristig zu schweren Staatskrisen führt, die meist nicht einfach behoben werden können. Dennoch: Für Entwicklungsländer ist es manchmal die einzige Finanzierungsquelle.

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