Bilanzpolitik

Bilanzpolitik Definition

Man versteht unter Bilanzpolitik jede Handlungen bei der Bestandsaufnahme um die Resultatadressaten in dem Bewusstsein des bilanzierenden Vorhabens zu steuern. Sie werden während des Wirtschaftsjahres und bei der Erstellung der Bilanz in dem Kontext des Bilanzgesetzes zu der bewussten Durchführung der Bilanz getroffen.

Was ist eine Bilanzpolitik?

Speziell Kreditoren, Eigenkapitalgeber, Kreditzusagen, Wirtschaftsinformationsdienste, Auskunftsdienste, Geschäftsleitung, Arbeitnehmer, Auftraggeber, Fiskus, Allgemeinheit und Wettbewerber sind Empfänger einer veröffentlichten Bilanz. Selbst wenn diese Interessensgruppen extrem verschiedenartige Beurteilungsbewertungsmaßstäbe anlegen, so ist die Bilanzpolitik darauf orientiert, besser allen Interessensgruppen angemessen zu werden, denn es wird eine einheitliche Bilanz für jede Empfänger publiziert Einzige Besonderheit bildet die Steuerbilanz, die in der Fallgrube der Differenz zu der Jahresbilanz eine adressatengerechte Bestandsaufnahme für den Fiskus darstellt

Bilanzpolitik ist in Deutschland und weltweit lediglich denkbar, weil das Bilanzgesetz vorsätzlich Gestaltungsräume schafft und dem bilanzierenden Vorhaben in dem Kontext der rationalen unternehmerischen Überprüfung Wahlberechtigungen einräumt Zwischen förmlicher und wirtschaftlicher Bilanzpolitik unterteilt wird verbreitet. Die Benutzung von Bewertungswahlrechten, Spielräumen und Fallgestaltungen ist ein Bestandteil der wirtschaftlichen Bilanzpolitik, während die Benutzung von Ausweiswahlrechten, Gliederungswahlrechten und Erläuterungswahlrechten zu der gezwungenen Bilanzpolitik gehört.

Als konventionell wird eine Bilanzpolitik genannt, welche die Ertragssituation, Finanzsituation und Vermögenssituation der Firma tendenziell zu schwach in der Einigung zu den faktischen Größenverhältnissen darstellt Die Situation wird bei einer modischen Bilanzpolitik dagegen tendenziell zu günstig beschrieben.

Welche Möglichkeiten und Motive gibt es mit bilanzpolitischer Maßnahmen?

Lediglich die Standgrößen der Bilanzen die Vermögensgegenstände und Verpflichtungen, und damit etwa selbst das bilanzielle Originaleigenkapital der Firmen können andauernd und gezielt durch bilanzpolitische Schritte allerdings geprägt werden, d. h. Sich nicht kontinuierlich und gezielt steuern lassen die Umwandlungsgrößen der Bilanzen die Gewinne und Investitionen dagegen durch bilanzpolitische Schritte, h. d. Einwirkung lässt mit bilanzpolitischen Handlungen deshalb sich lediglich auf das Entstehungsdatum der fraglichen Gewinne und Ausgaben erwerben. Unter steuerlichen Aspekten können bilanzpolitische Instrumente allerdings so verwendet werden, dass die Erträge der Gesellschaft, welche die Bemessungsgrundlage der Einkommensteuern und Ertragsteuern bilden, nach Möglichkeit nachts oder in dem Zeitverlauf nach Möglichkeit gleichartig anfallen Eine Reduktion der Steuerquote bewirken Ergebnisglättungenitive bei freien Steuertarifgruppen und eine zinsfreie Überschiebung der Steuerzahlungen des Vorhabens bewirkt das verspätetere Anfliegen der Erträge.

Andere Interessengruppen sind neben dem Nationalstaat allerdings zudem Empfängerinnen bilanzpolitischer Handlungen, etwa Finanzinstitute. Dies gilt nicht in Verknüpfung auf Kreditanstalten, während die Firmen in Zusammenhang auf öffentliche Posten größtenteils über Anlässe verfügen eine besser wertkonservative Bilanzpolitik zu beobachten. Die Firmen verfügen präsent über Antriebe, ihre Ertragssituation und Vermögenssituation nach Möglichkeit ordentlich darzustellen, um so die risikoabhängigen Kreditvoraussetzungen und die Bewertung zu ihren Ehren zu steuern.

In dem Gegenzug versuchen Geldinstitute oder Wirtschaftsinformationsdienste deshalb bei der Kreditrisikoprüfung, die Bilanzpolitik der Firmen zu identifizieren und zu durchkreuzen, indem sie die Finanzangaben der Firma so zubereiten, dass komprimierte bilanzpolitische Instrumente ausgeglichen werden, etwa durch die Verstärkung und Deaktivierung von nicht bilanzierten Leasinganlagen und -verbindlichkeiten und der Zerspaltung der Leasingabgaben in fiktionale Zinsteile und Absatzhreibungsteile Die Wirtschaftsinformationsdienste verwenden für die Feststellung der für das Leasingkapital anzusetzenden Summen verschiedene Methoden, u. a. einen Elementansatz, bei dem sämtliche momentanen Mietbezahlungen der Gesellschaft mit einem Kriterium von 8 potenziert werden. Zu den impliziten Annahmen dieses Faktor-8-Ansatzes wird bei einem Zinsniveau von 6 % p. a. eine Nutzungsdauer des Leasinggutes von 15 Jahren unterstellt Der Faktor-8-Ansatz wird von den Ratingagenturen auch dann verwendet, wenn die zugrunde liegenden Annahmen nicht erfüllt sind Die Verwendung von operativen Gewinngrößen vor Berücksichtigung von Mietzahlungen, EBITDA oder eine Aufspaltung und Neuzuordnung der Mietzahlungen in zins- und Absatzhreibungskomponenten wird für die Analyse der gewinn- und Verlustrechnung entweder empfohlen. Da ein genaues Quantifikation der bilanzpolitisch begründeten Kapitalzerrungen und Profitzerrungen nicht denkbar ist, verbleibt in dem Schwerpunkt lediglich eine checklistenartige Überprüfung, ob und wie von bewertungswahlrechten Verwendung getan wurde, wie der Konzern seine Entscheidungsspielräume ausschöpfte oder welche sachverhaltsgestaltende Instrumente es durchführte

Ähnliche Begriffe:

bilanzpolitische Maßnahmen, Jahresabschlusspolitik