Foren B-Module Wirtschaftswissenschaft Fernuni Hagen Industrieökonomik 2. EA Industrieökonomik (08.07.13)

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  • #107805
    Theo

      Ich hänge gerade an der Einsendearbeit Nr. 2 für das Sommersemester 2013. Evtl. hat jemand eine Idee wie man hier vorgehen muss, denn ich verzweifle gerade daran :(

      1. Es sei C(Y, n) = Summe(Ci(yi)) die Kostenfunktion, die die Kosten der Herstellung einer Gesamtmenge Y = Summe(yi) angibt, wenn die Gesamtproduktion so auf die n Firmen verteilt wird, dass die Gesamtkosten C(Y, n) minimal werden.

      Zeigen Sie formal, dass gilt C(Y, n) = 1/n · 1/2 · γ · Y^2.

      2. Bestimmen Sie die wohlfahrtsmaximierende Menge Y ∗ des Guts in einem Diagramm mit Y auf der waagrechten und p auf der senkrechten Achse; bezeichnen Sie die eingetragenen Kurven und zeigen Sie dass gilt Y = ab/(γ/n +b).

      3. Kann man ohne Berechnung der Gesamtwohlfahrt Aussagen darüber machen, bei welcher Firmenanzahl n∗ die Gesamtwohlfahrt maximal wäre?

      4. Angenommen der betrachtete Markt werde durch einen Monopolisten beherrscht (n = 1). Über welche Informationen müsste eine Regulierungsbehörde im Rahmen dieses Modells verfügen, um durch eine Preisregulierung ein Wohlfahrtsmaximum herzustellen?

      5. Angenommen die Regulierungsbehörde kennt den wahren Wert des Kostenparameters γ des Monopolisten nicht. Erläutern Sie den Loeb-Magat Mechanismus im Rahmen dieses Modells und untersuchen Sie, ob der Monopolist unter diesem Mechanismus den wohlfahrtsmax- imierenden Preis verlangt.

      #113154
      rolf
      Teilnehmer

        Hallo,

        dann gehen wir die Aufgaben einmal durch. Hinweis: Es handelt sich um eine Klausuraufgabe aus dem März 2013 von Prof. Grosser, Fernuni Hagen.

        Aufgabe 1

        Zuerst einmal sei bemerkt, dass aufgrund der Homogenität der individuellen Kostenfunktionen alle Unternehmen im Optimum zwingend die gleiche Menge anbieten werden. Statt y1+y2+…+yn kann man daher n*y schreiben.

        Nun gilt, dass C=0,5*Gamma (g) * n * y^2 ist, weil y1+y2+…+yn=n*y^2 ist.

        Multipliziert man mit n, so hat man n*C =0,5g *n^2*y^2 = 0,5g*(n*y)^2 = 0,5g*Y^2

        Dividieren durch n liefert die Aussage C=1/n * 0,5 * g * Y^2

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        #113155
        rolf
        Teilnehmer

          Aufgabe 2

          Hier muss man zuerst einmal die gewinnmaximale Menge Y* berechnen. Dazu ist aus der Marktnachfragefunktion eine Preis-Absatz-Funktion herzuleiten.

          Man erhält p=ab-bY

          Der Gewinn lautet dann

          G = (ab -bY)*Y – 1/2n *g *Y^2

          Die Ableitung ergibt sich zu

          G´=ab -2bY -1/n*g*Y =0

          Umgestellt erhält man y*= ab/(2b+g/n)

          #113156
          rolf
          Teilnehmer

            Aufgabe 3

            Erhöht man n sukzessive, so wird (siehe Aufgabe 2) der Nennerbruch gamma/n immer kleiner. Damit wird Y allerdings immer größer. Man kommt zu dem Resultat, dass ein n gegen Unendlich wohlfahrtsoptimal wäre – eine “extrem” große Anzah von Firmen sind besser als eine Firma allein.

            Vielleicht erinnern Sie sich noch: Monopole sind wohlfahrtsoptimal in aller Regel “schlechter” als vollkommene Konkurrenz,

            #113157
            rolf
            Teilnehmer

              Aufgabe 4

              Konkret wäre es sinnvoll die Parameter a und b sowie gamma zu kennen. Allerdings wird das Wohlfahrtsmaximum für feste Parameterwerte größer Null in der Regel wohl nicht erreichbar sein. Die Frage ist insofern etwas unverständlich…

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              #113162
              Theo

                Hallo Rolf,

                vielen Dank für die tollen Erklärungen. Zur Aufgabe 2 habe ich aber noch eine Frage. Du schreibst, dass man y*= ab/(2b+g/n) erhält. Laut Aufgabe in der EA soll man aber zeigen, dass y*=ab/(y/n)+b gilt. Woher kommen bei dir die 2b?

                Vielen Dank für die Hilfe, so langsam komme ich auch darauf was gemeint ist mit den Aufgaben.

                #113163
                Jens
                Teilnehmer

                  Hallo,

                  vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen! Ich bin jetzt (abgesehen von Teilen der Aufgabe 5) dahinter gekommen, denke ich, aber ich hätte bei Nr. 2 und 4 eine etwas andere Lösung:

                  2. Ich habe hier Preis = Grenzkosten gesetzt, also

                  a*b-b*Y=g/n*Y,

                  dann umgestellt und so das Ergebnis für Y* erhalten.

                  4. Die Regulierungsbehörde müsste doch nur die Grenzkosten des Monopolisten kennen, damit sie einen (Maximal-)Preis in dieser Höhe vorgeben kann, oder? Dann würde es hier ausreichen, den Parameter Gamma zu kennen, weil GK=g*Y.

                  Jetzt zu 5:

                  Dem Loeb-Magat-Mechanismus zufolge erhält der Monopolist einen Transfer in Höhe der Konsumentenrente, so dass seine Zielfunktion der (wohlfahrtsoptimierenden) ZF der Regulierungsbehörde entspricht und es somit in seinem eigenen Interesse liegt, im Wohlfahrtsoptimum anzubieten.

                  Ich habe das rechnerisch so gelöst (komme aber auf ein falsches Ergebnis und hoffe, dass Ihr mir bei der Fehlersuche behilflich seid ;-)):

                  Gewinn=Umsatz-Kosten, also:

                  pi=a*b*Y-b*Y^2-(g/2)*Y^2

                  KR=1/2*(a-(1/b)*p)^2

                  durch einsetzen von (a*b-b*Y) für p und Auflösen der Klammern erhalte ich

                  KR=a^2*b-(1/2)*a^2-2*b*Y+b*Y^2

                  Wohlfahrt=KR+Gewinn, also:

                  W=a^2*b-(1/2)*a^2+a*b*Y-2*b*Y-(g/2)*Y^2

                  Ableiten & Nullsetzen:

                  W’=a*b-2*b-g*Y=0

                  Y*=(a*b-2*b)/g

                  Das ist leider nicht das Gleiche Ergebnis wie in Aufgabe 2, wo die wohlfahrtsoptimale Menge hergeleitet wurde. Hat jemand eine Idee?

                  #113164
                  rolf
                  Teilnehmer

                    Hallo Theo & Jens,

                    Die Regel “Preis= Grenzkosten” gilt nur dann, wenn der Preis konstant ist, denn dann ist der Grenzumsatz gleich dem Preis. Hier liegt aber eine Preis-Absatz-Funktion (oder inverse Marktnachfragefunktion) vor.

                    Also ist das Resultat, das der Lehrstuhl in Aufgabe 2 vorgibt nicht korrekt – es sei denn, man unterstellt in der Tat einen fixen Preis.

                    Aufgabe 5 schau ich mir noch in Ruhe an :-)

                    LG Rolf

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                    #113176
                    Theo

                      Also bei Aufgabe 5 komme ich mit Hilfe des Skriptes auf:

                      W(p)=0,5(a-(1/b)*p)^2+(a-(1/b)*p)(p-gY)

                      W(p) deshalb, weil wir doch die Wohlfahrtsfunktion betrachten, oder? Diese würde ich jetzt nach p ableiten und gleich 0 setzen. Allerdings komme ich damit nicht auf p = gY, was doch eigentlich rauskommen müsste.

                      Rolf, ich hoffe du/Sie hast/haben den selben Ansatz und können hier weiterhelfen.

                      #113201
                      Jens
                      Teilnehmer

                        Hallo,

                        danke für den Hinweis, Theo – nach Y abzuleiten war natürlich Quatsch. Wenn ich nach p ableite komme ich auch nicht auf p=gY, sondern auf das als Bild beigefügte Ergebnis.

                        Ich denke aber, dass wir uns nicht beide verrechnet haben, sondern dass der Loeb-Magat Mechanismus hier eben nicht zum wohlfahrtsoptimalen Preis führt, weil er nämlich nur unter der Annahme einer Linearen Nachfragefunktion UND konstanter Grenzkosten funktioniert (siehe S. 20 in KE 5). Kontante Grenzkosten sind aber in der Aufgabe nicht gegeben.

                        Grüße,

                        Jens

                        [attachment=15875,162]

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