Wir hatten und schon mit der Entstehung von Finanzmarktkrisen auseinandergesetzt. Nun wollen wir die Indikatoren untersuchen, die die Makroökonomie für die Entstehung einer Finanzmarktkrise ausgemacht hat.

Wir unterscheiden hier drei wichtige Indikatoren.

1.) Krisenanfälligkeit infolge hoher kurzfristiger Verschuldung im Ausland
Hier bemerken wir eine Umkehr der Kapitalströme, was eines der markantesten Merkmale einer aufziehenden Finanzmarktkrise und schließlich Staatskrise darstellt.
Von hohen Netto-Zuflüssen kommt es damit abrupt zu Netto-Abflüssen. Möglich wird dies durch einen hohen Anteil der kurzfristigen Auslandsverschuldung an der Gesamtauslandsverschuldung der krisengeschüttelten Länder.

Und wie sieht dann die Reaktion der Regierungen auf die Mittelzuflüsse aus? Es kommt zu einer restriktiven Geldpolitik, um Inflation durch Kapitalimporte einzudämmen. Wertpaptiere werden ausgegeben, wodurch der Zinssatz steigt und der Kapitalimport NK(i-i*) steigt noch weiter, da ja die Zinsdifferenz zum Ausland steigt. Häufig liegt zudem eine Unterschätzung des Wechselkursrisikos vor und die Banken und Regierungen üben sich im Verzicht auf Kurssicherung.

2.) Krisenanfälligkeit infolge schwacher Banksysteme
Der Bankensektor spielt natürlich eine zentrale Rolle wenn es um die Finanzmarktkrisenentstehung geht. Den Banken wurde es durch Liberalisierung des Kapitalverkehrs in den letzten Jahrzehnten möglich, sich teils exorbitant am internationalen Kapitalmarkt zu verschulden, um dieses Geld zu einem höheren Zinssatz an inländische Kreditnehmer weiterzugeben. Gleichzeitig lassen sich zunehmend Eingriffe des Staates in Kreditvergabepolitik bemerken und die Bankenaufsicht wird oft nur als unzureichend beschrieben. Viele Makroökonomen beklagen auch eine schwache Eigenkapitalbasis und mangelhaftes Risikomanagement sowie mangelhafte Vorsichtsmaßnahmen für Kreditausfälle bei vielen Banken.

Die Folge ist, dass schon durch schwache Schocks (Wachstumsrückgang, Zinsanstieg) es zu Kreditausfällen kommt. Durch Abwertung der inländischen Währung steigt außerdem die Auslandsverschuldung, da nun für einen Dollar statt etwa einem € gleich 2€ zu zahlen sind.
Schocks oder Abwertung führen dann möglicherweise zur Insolvenz des Bankensystems.

3.) Kapitalverkehrs- und Finanzmarktliberalisierung und Krisenanfälligkeit

Eine weitere Krisenanfälligkeit kann durch eine zu schnelle Liberalisierung der Finanzmärkte beobachtet werden. Die Makroökonomie nennt hier vor allem die Reduktion des Einflusses des Staates, die Ausweitung der Finanzaktivitäten, eine Wettbewerbsteigerung unter Banken, sowie die Abschaffung bzw. Einschränkung von Zinsobergrenzen.

Problematisch ist die Liberalisierung immer dann, wenn es keine Stärkung der Bankenaufsicht gibt und keine gesunde Eigenkapitalbasis mit Regelungen zum Umgang mit Kreditausfällen gegeben sind. Auch die Publikationen von Finanzinformationen spielen eine wichtige Rolle. Häufig sind diese nämlich nicht von dem Aussageumfang, wie es sich externe Beobachter wünschen würden.

Auch der Franchise Value ist wichtig: Der Gegenwartswert zukünftiger Gewinne der Banken sinkt, falls Wettbewerb eingeführt wird. Falls der Franchise Value sinkt, ist dies oft ein Anreiz für exzessive Risiken, weil dadurch die maximalen Insolvenzkosten sinken.

Vielfach werden daher neue Fähigkeiten der Bänker gefordert. Durch den Markteintritt ausländischer Banken werden neue Fähigkeiten für Bänker im Risikomanagement und im Umgang mit Finanzderivaten gebraucht. Diese müssen jedoch erst erworben werden.

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