Dass sich die Volkswirtschaftslehre intensiv mit der Globalisierung auseinandersetzt, hatten wir bereits diskutiert. Außenwirtschaftliche Beziehungen sind aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Die Gesellschaften wachsen weltweit zueinander, die Menschen nähern sich räumlich und kulturell immer weiter einander an. Nicht zuletzt durch die moderne Telekommunikationsmöglichkeiten, durch Internet, Chat, E-Mail und durch die günstigeren Reisemöglichkeiten finden die Menschen zueinander. Genauso wachsen Handelsbeziehungen in aller Welt stetig weiter. Nun könnte man einwenden, dass Globalisierung nur Vorteile hat. Ist das aus der Sicht der Makroökonomie auch so?

Einerseits ist es so, dass durch die Globalisierung die Komplexität der Wirtschaftsbeziehungen steigt und damit auch gegenseitige Abhängigkeiten entstehen, die nicht nur zwischen homogenen Staaten problematisch sein können. Kommt es in einem Land zu Produktionsausfällen, können sich diese auf andere Länder ausweiten. Wer kennt nicht den Umstand, dass ein Hurrikan in der Karibik den Benzinpreis in Deutschland erhöht. Viele solcher Beispiele lassen sich finden, überlegen Sie vielleicht selbst einmal.

Zudem besteht die Gefahr von Spillover-Effekten. Krisen und Konflikte können von einem Land auf das andere überschwappen oder alte Spannungen zwischen zwei Staaten wieder aufleben lassen. Das kann bis zu Kriegen führen, die man eigentlich durch die Globalisierung vermeiden wollte.

Auch ist es so, dass nationale Einflussmöglichkeiten sinken. Die Staaten geben ihr Gewaltmonopol, d.h. die Möglichkeit der Einflussnahme von Staaten auf Krisensituationen ab oder verringern ihre Einflüsse. Man denke hier nur an die Verlagerung der länderspezifischen Souveränität in Europa an die Europäische Union. Vergessen darf man nicht, dass ein internationales Währungs- und Finanzsystem ohne feste Regelungsmechanismen und übergeordnete Autorität mit Machtbefugnissen existiert. Welche Folgen das hat, zeigt etwa auch die Euro-Krise.

Es gibt mehrere Anzeichen für die Gefährdung der internationalen Ordnung. Einerseits liegt eine exorbitante internationale Verschuldung der Entwicklungsländer vor und erratische willkürliche Kursschwankungen auf den Devisen- und internationalen Finanzmärkten werden von anhaltenden außenwirtschaftlichen Ungleichgewichten begleitet.

Ein gutes Beispiel für die Kosten der Globalisierung bietet die Asienkrise in den 1990er Jahren. Es war eine große Währungs- und Finanzmarktkrise, die in den betroffenen Ländern Indonesien, Korea, Malaysia, Thailand und den Philippinen zu massiven Verwerfungen führte. Die Makroökonomen haben diese Umstände gut untersucht.
Den Anfang nahmen spekulative Attacken auf den thailändischen Baht (Anfang 1997), dies führte zu dessen Freigabe im Juli 97. Daraus folgte dann eine der schwersten Währungs-Krisen in Schwellenländern überhaupt.
Die Abwertungen erreichten allesamt Werte von über 40% bis zu 80% und auch die realen BIP ging um mindestens 5,8% (bis 14%; Ausnahme Philippinen: 0,5%) zurück.

Das Beispiel Asienkrise zeigt die Gefahr der weltwirtschaftlichen Verflechtungen auf. Die Krise kann sich auf Nachbarländer und weiter entfernte Regionen ausbreiten. Die Industrieländer haben daraus (hoffentlich) gelernt und institutionelle Vorkehrungen getroffen, aber gerade Schwellenländer sind anfällig für solche Krisen. Dabei ist die Gefahr umso größer, je schwächer entwickelt das Banken- und Finanzwesen ist. Dies gilt nach wie vor als ein großes Risiko für die Stabilität eines Landes.

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